Mit dem Fahrrad auf Reisen: Mallorca

In der Sierra de Tramontana

Insel der Stille, Insel des Lichts – wer würde angesichts der allgemeinen heutigen Tourismuswerbung für Mallorca noch einen Wahrheitsgehalt in diesen Bezeichnungen vermuten? Und dennoch ist er vorhanden.
Allerdings abseits der Strände, abseits der Hochburgen des Massentourismus, im „anderen Mallorca“. Und somit auch im Mallorca der Fahrradreisenden und Radwanderer.
Die extreme Polarisation der Reiseformen auf der größten Insel der Balearen bewirkt als positive Folge, daß einige der schönsten Teile Mallorcas von der langjährigen touristischen Tradition bisher nur gestreichelt wurden; der angenehme Effekt für den Besucher, daß sich die Bevölkerung auf ihn eingestellt hat, ist gegeben, ohne daß die freundlichen Sitten verdorben wären.
Das andere Mallorca findet sich einerseits in den bergigen Randgebieten der Sierra de Tramontana (auch Sierra del Norte genannt), die als Ausflugsziel beliebt, als Aufenthaltsort ungebräuchlich sind, andererseits in den unbekannteren Bergdörfern des Ostens und dem nach wie vor weitgehend unentdeckten Zentrum der Insel.

Man muß kein Radsportler auf der Suche nach einem Wintertrainingsrevier zu sein, um die Qualitäten Mallorcas für Fahrradfahrer schätzen zu lernen. Der ungewöhnliche Reichtum an Landschaftsformen, an im wahrsten Sinne erlebnisreichen Strecken, gewürzt mit den unscheinbaren, aber ergiebigen Attraktionen kleiner Binnenlandortschaften, erfordert keinen weiteren Grund, um mit der Kraft der eigenen Wadenmuskulatur und dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Nummer Eins ein relativer Individualreisender auf einer Insel des Massentourismus zu sein.

Das nahezu ganzjährig fahrradfreundliche Klima (den Hochsommer ausgenommen) macht es möglich, zu nach mitteleuropäischen Kriterien aberwitzigen Zeiten Frühlingsgefühle zu empfinden: die Mandelblüte Anfang Februar, die Mai-Temperaturen im März dienen lediglich als Beispiele.

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